Infoneteintrag Antiak-Syndrom

Definition:
Das Antiak-Syndrom ist eine genetische Krankheit, die nur [Isisai] befällt. Sie entsteht üblicherweise durch einen Defekt am sechsten Chromosomenpaar. Die Veränderung ist nur minimal, hat jedoch weitgehende Folgen.
So ist die Persönlichkeit stark verändert. Erkrankte Personen sind in der Regel gewalttätig und besitzen niedrige Hemmschwellen.
Die Krankheit äußerst sich meist in den sogenannten wilden Jahren. Das Gehirn befindet sich in einem andauernden Erregungszustand, der in diesem Fall jedoch durch die Befriedigung der Gelüste nicht zu besänftigen ist. So sind Erkrankte selbst im Vergleich zu ihren Artgenossen überproportional promiskuitiv. Zehn verschiedene Sexualpartner an einem Abend sind so nicht ungewöhnlich.
Dabei tritt jedoch keinerlei Belohnung ein, da die Hormonrezeptoren blockiert werden, was zu einem unkontrollierbaren, suchtartigen Zustand führt.
Nach einiger Zeit lässt sich dieser selbst durch ständige sexuelle Befriedigung nicht mehr bedienen. Die Mittel der Wahl werden härter. Es kommt zu gewalttätigen Übergriffen bis hin zu Morden. Die geschehen oft während des Beischlafs, im Moment höchster Erregung.
Die Betroffenen werden von den [Isisai] abfällig als Niat Tiam bezeichnet. Übersetzt bedeutet es so viel wie Lebenssauger, denn durch die starke Projektion ihrer Empfindungen lähmen sie ihr Opfer und unterbinden damit eine Gegenwehr, während sie ihr Opfer langsam töten. Dabei sind diese bei vollem Bewusstsein und können durch die ausgeprägten empathischen Fähigkeiten der [Isisai] die Empfindungen ihres Mörders bis ins kleinste Detail fühlen, sind somit Zeuge ihres eigenen Mordes nebst aller damit verbundenen Gefühle.

Diagnose:
Durch die gängige Praxis der Wahl des Fortpflanzungspartners aus meist anderen Spezies, ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des genetischen Fehlers äußerst gering, da bislang nur Fälle bei [reinblütigen] [Isisai] beobachtet wurden. Die Diagnose ist heutzutage kein Problem mehr, da bereits zu Beginn einer risikobehafteten Schwangerschaft, der Fötus genetisch vollständig untersucht wird.
Vor den ersten Kontakten mit anderen Spezies und den daraus resultierenden Erfahrungen, wurde die Erkrankung üblicherweise erst nach den ersten Morden entdeckt. Danach waren [reinblütigen]Verbindungen lange Jahre über verboten.
Trotzdem kommt es auch heute noch zu vereinzelten Fällen, doch meist auf einsamen Außenposten, mit fehlender medizinischer Ausstattung. Nähere Informationen über die danach folgende Vorgehensweise sind unter dem Punkt Behandlung zu finden.

Symptome:
Typische Symptome sind:
Schlaflosigkeit
Appetitlosigkeit
Ruhelosigkeit
Ständiges sexuelles Verlangen
Abstumpfung gegenüber Gewalt
Verstärkte Zwänge jeder Art
Verstärkung der Biotechnologischen Fähigkeiten

Behandlung:
Bisher gibt es keine wirksamen Behandlungsmethoden, die zu einer vollständigen Heilung führen.
In früheren Zeiten wurden die Betroffenen einfach exekutiert. Die Zentralregierung rief dazu gar eine eigene Spezialabteilung der Armee ins Leben, die sich auf das Aufspüren von Betroffenen spezialisierte. Sie wurden auf die Aufspürung des genetischen Fehlers trainiert und zogen über dreitausend Jahre eine blutige Spur quer durch die Galaxie. Diese Praxis wird mittlerweile als barbarisch angesehen und so änderte sich der Umgang mit den Niat Tiam. Die als Jägerinnen bezeichnete Einheit existiert allerdings noch immer, ist nun jedoch mit der Bewachung der Isolationszellen noch lebender Niat Tiam beschäftigt.
Auffällige Artgenossen werden mittlerweile in sogenannten Klöstern fernab der zivilisierten Welten interniert und bewacht. Die Betroffenen verbringen den Rest ihres Lebens hier in völliger Isolation. Selbst Kontakte untereinander sind verboten und werden unterbunden.

Niat Tiam:
Der Begriff geht weit in der Isisai-Geschichte zurück. Erste Erwähnung findet er bereits vor Beginn der offiziellen Zeitrechnung.
Die Niat Tiam galt lange Zeit als Mythos. Sie wurde beschrieben als eine [Isisai], die anderen das Leben aussaugte und ihre leeren Hüllen zurückließ.
Ungeklärte Todesfälle führten zu Hysterien und Prozessen gegen wirkliche oder angenommene Niat Tiam. Die meisten wurden zum Tode verurteilt und bei lebendigem Leibe verbrannt, da man dadurch die gestohlenen Seelen zu befreien dachte. Der verbreitete Glaube hielt sich bis in die Neuzeit hinein und besitzt große Parallelen zur Hexenverfolgung auf der Erde.
Erst im Jahr 87.679 wurde erstmals der wissenschaftliche Nachweis erbracht, dass die Niat Tiam wirklich existierten. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Kontakte zu anderen Spezies und der alte Glaube daran verlor an Kraft.
Aus dieser Zeit stammt auch die erste wirkliche Abhandlung über einen Fall des Antiak-Syndroms und die ersten Berichte über Ursachenforschung. Man begann die Krankheit als solche zu verstehen und nicht mehr als Besessenheit oder Hexerei.

In der heutigen Kultur wird Niat Tiam nur noch Schimpfwort für besonders freizügig lebende [Isisai] benutzt. Eine echte Niat Tiam trat seit über zweitausend Jahren nicht mehr offen auf.

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