Infoneteintrag Ptrion

Heimatwelt: [Ch’aktra]; System: [Trell]
Hauptstadt: [Pish]
Politisches System: [Erbmonarchie]

Allgemeines:
Die Ptrion zählen mit den [Isisai] und den [Elandrianern] zu den ältesten Völkern der Galaxie. Der Zeitpunkt des ersten Kontaktes der beiden Spezies ist nicht bekannt. Vermutlich kam es während der Ausdehnung des [Isisai]-Reiches zu ersten Zusammenstößen, die in mehreren Raumschlachten endeten. Da sich hier kein Sieger finden ließ, wurden unter Mithilfe der Elandrianer Verhandlungen aufgenommen.
Darin einigte man sich auf eine gemeinsame Grenze. Die Lage blieb jedoch angespannt. Besonders als die Ptrion während des [Isisai-Mendraner-Krieges] versuchten, ihr Gebiet auf deren Kosten zu erweitern.
Nach einem Angriff einer Kommandoeinheit auf Ch’aktra und die Zerstörung unzähliger Brutstätten, wurden die kriegerischen Akte allerdings wieder aufgegeben. Seither verwalten die Ptrion ihr Territorium.

Das Reich wird von einem Kaiser regiert. Ihm unterstehen unzählige Könige, die meist kleinere Planeten oder Asteroiden kontrollieren. Jeder von ihnen hat seinen Beitrag, zum Staatshaushalt und zum Militär zu leisten. Die Größe des Königreiches und die Einwohner geben dabei den Ausschlag, wie hoch diese Leistungen ausfallen müssen.
Als Nebenerwerb vermieten viele der Könige ihre Schiffe und Kämpfer als Söldner in Konflikten.
Bei den Ptrion schwört ein Soldat einen Eid auf seinen König. Stirbt dieser, so gilt seine Loyalität nicht länger dem Königshaus. Zwar kann der Nachfolger den Eid erneut einfordern, der Kämpfer ist allerdings nicht dazu verpflichtet, auch ihm zu dienen.
Daher geschieht es häufiger, dass nach dem Tod eines Königs hunderte sogenannte [Trechals] (Ptrionisch: Herrenloser) entstehen. Sie können sich nun entweder entscheiden, einem anderen Herren zu dienen. Oder sie machen sich selbstständig. Solche, meist kampferprobte, Ptrion sind begehrte Söldner, da sie sehr gute Reflexe besitzen, körperlich stark, unempfindlich gegen viele Umwelteinflüsse und äußerst ausdauernd sind. Auch ihre extremen Regenerationsfähigkeiten sind gefragt.

Dennoch bleibt jeder Ptrion ein Leben lang seinem Kaiser und dessen Nachfolgern verpflichtet. Um sie wurde ein Götterkult gesponnen, der eng mit dem Weltuntergangsglauben, der die Glaubenswelt der Ptrion dominiert, verwoben ist. (siehe dazu [Ptrion/Religion])

Größere Kriegsanstrengungen wurden seit längerer Zeit nicht mehr unternommen. Einige kleine, lokale Konflikte, die jedoch vom Rat oft schnell unterbunden wurden, bilden Ausnahmen. Die Truppen des Kaisers und auch einiger Königreiche brennen seit Jahren darauf, sich zu im Kampf zu beweisen.
Das Verhalten der Ptrion ist grundsätzlich provozierend, oft auch direkt beleidigend. Verhandlungen werden generell äußerst aggressiv geführt. Dabei kommt es oft zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Todesfälle, auf ihrer Seite, beeinträchtigen die Gespräche allerdings nicht.

Physiologie:
Die Ptrion sind ein Echsenvolk. Ihr gesamter Körper ist von großen Schuppen bedeckt. Die Färbung ist dabei meist braun und geht bis in leichte Grünschattierungen. Individuelle Zeichnungen oder Merkmale wie zum Beispiel im Fell der Mendraner oder den Knochenplatten der Isisai gibt es nicht. Die Unterscheidung einzelner Ptrion voneinander ist daher für Außenstehende oft schwierig bis unmöglich. Gleiches gilt für die Unterscheidung der Geschlechter.
Ein massiger Schädel mit einer länglichen Schnauze sitzt auf breiten Schultern. Ein Hals ist kaum vorhanden. Das Maul ist mit mehreren Reihen scharfer Zähne bewehrt. Auf dem Kopf sitzen zwei Augenpaare.
Das Vordere, direkt oberhalb der Schnauze und den Nasenlöchern deckt einen Sichtbereich von etwa 150° an der Vorderseite ab. Die seitlich sitzenden Augen sind unabhängig beweglich und können auch nach hinten gerichtet werden. Ein Ptrion besitzt damit einen Sichtbereich von 340°.
Die Nasenlöcher können durch willkürliche Muskelanspannung gasdicht verschlossen werden. Die Augen werden von einem durchsichtigen Lid geschützt.
Die durchschnittliche Körpergröße beträgt bei beiden Geschlechtern etwa zwei Meter. Der Körperbau ist sehr kompakt, eine Taille oder breitere Hüften nicht vorhanden. Die Rückseite wird von einem kräftigen Schwanz dominiert, der voll beweglich ist und im Nahkampf als Waffe eingesetzt wird.
Die Beine sind meist kurz und stämmig. Die Arme etwas länger als bei vergleichbaren Spezies, jedoch ebenfalls äußerst kräftig. Die Hände besitzen je vier krallenbewehrte Finger. Diese können allerdings in den Körper eingezogen werden, wenn feinmotorische Arbeiten gefragt sind.
Die Struktur ihrer Hände verhindert jedoch die Bedienung vieler Standardelemente, die im Ratsraum benutzt werden. Daher gibt es viele Modifizierungen speziell für Ptrion, die von anderen Spezies kaum benutzt werden können.
Dieser technische Unterschied macht sich auch in der Raumfahrt bemerkbar. So sind ihre Schiffe nicht auf dem neuesten Stand, jedoch die Kampfkraft nicht zu unterschätzen.

Knapp unterhalb des Schwanzansatzes befinden sich die Geschlechtsorgane. Selbst bei einem unbekleideten Ptrion ist es für einen Laien unmöglich festzustellen, welches Geschlecht er vor sich hat.
Die Ptrion werden mit etwa zwei Jahren (Erdstandard, entspricht ca. 20 Jahren ptrionische Zeitrechnung) geschlechtsreif. Pubertät oder weitergehende Entwicklung gibt es nicht. In dieser Zeit wird auch das Körperwachstum abgeschlossen.
Die Fortpflanzung ist mit einigen Eidechsen auf der Erde vergleichbar. Im Körper des Weibchens reifen dazu, einmal pro Jahr, bis zu zwanzig Eier heran. Die Schale ist noch durchlässig. Zur Befruchtung legen die beiden Partner ihre [Kloaken] aneinander. Dann stülpt das Männchen durch Muskelkontraktion seinen [Semipenis] aus, der durch verstärkte Durchblutung anschwillt und Haken in die Haut des Weibchens schiebt.
Während des Ablassens der Samenflüssigkeit sind die beiden untrennbar verbunden. Danach wird der Semipenis wieder eingezogen. Der Akt selbst dauert in etwa fünf Minuten, ihm geht aber, zumindest traditionell, ein monatelanges Werben voraus.
Die Tragezeit beträgt etwa zwei Monate (Erdstandard, entspricht ca. 1 Jahr ptrionische Zeitrechnung), bevor die Eier gelegt werden. Innerhalb einer Woche schlüpfen die Jungen und werden von den Eltern gemeinsam versorgt.
Eine Vermischung mit anderen Spezies ist für Ptrion kaum möglich. Nur die Isisai sind in der Lage Nachwuchs mit ihnen zu zeugen. Andererseits werden Mischlinge als unwertes Leben betrachtet und sollten nach Lehre der Kirche auch verfolgt und ausgemerzt werden. (siehe dazu [Ptrion/Religion])

Psychologische Aspekte:
Die Ptrion gelten als das psychisch stabilste Volk. Psychische Erkrankungen kommen eigentlich nicht vor. Allerdings ist die Lebenserwartung mit fünfzehn Jahren (Erdstandard, entspricht ca. 90 Jahren ptrionische Zeitrechnung) auch sehr begrenzt, was zu einer einzigartigen Ausprägung des Gehirns, ob des schnellen Wachstums, führt.

Religion:
Die Religion der Ptrion basiert auf einem jahrtausendealten Götterglauben. Darin heißt es, die Götter seien einst vom Himmel gestiegen um Tod und Verderben über alle zu bringen, die sich ihnen entgegenstellten. Nur die Ptrion wurden verschont und warteten seither auf die Rückkehr dieser höheren Wesen, um ihnen zu dienen, und in den Untergang zu folgen. Allgemeinhin wird diese Zeit als Ende allen Lebens im Universum gleichgesetzt.
Der starke Glaube führt zu beinahe bedingungsloser Opferbereitschaft, da der Tod als Erlösung vor der Mühe des Lebens gesehen wird. So sind Massenselbstmorde häufig. Generell wird niemand, der sein Leben beenden will, daran gehindert.
Von der Kirche existiert nur eine Prägung. Im Gegensatz zu irdischen Religionen, wo es unzählige Abspaltungen und unterschiedliche Lehren gibt, kam es in der Geschichte der Ptrion nie zu einer ähnlichen Spaltung. Auch verschiedene Auslegungen der einzigen Heiligen Schrift, dem Krchrr (Ptrionisch: Buch, Schriftrolle), gibt es nicht.
Beim Antritt eines neuen Kaisers lässt der seine Auslegung des Buches verbreiten. Diese hat sich allerdings seit unzähligen Generationen nicht mehr geändert. Nach Verkündung gilt die Version des Gottähnlichen, wie der Kaiser genannt werden muss, als unumstößlich und richtig. Jeglicher Widerspruch hat eine Einkerkerung zur Folge (siehe dazu [Ptrion/Recht (Ewiges Leben)]).

Mischlinge, Kinder mit Behinderungen oder sonst auffällig gewordene werden von der Kirche als unwertes Leben betrachtet. Ihnen den Tod zu schenken ist die Pflicht jedes Gläubigen. Man sieht ihn als Gnade vor einem entbehrungsreichen Leben.

Recht:
Da dem Glauben nach, der Tod einer Erlösung gleichkommt (siehe dazu [Ptrion/Religion]), sind Todesurteile bei den Ptrion selten. Sie können nur nach Eingeständnis der Schuld und tatsächlicher Reue gefällt werden. Üblich ist dann der Tod durch ein Erschießungskommando.

Ewiges Leben: Für besonders schwere Verbrechen existiert als Strafe, neben lebenslanger Haft, das sogenannte »Ewige Leben«. Der Verurteilte wird dabei in einen sargähnlichen, gläsernen Raum eingesperrt. Dann senkt man die Temperatur auf unter 18° Celsius. Der Körper der Ptrion fällt bei dieser Temperatur in eine Kältestarre, das Opfer bleibt jedoch bei Bewusstsein.
Der Metabolismus wird so weit herabgesetzt, dass der Alterungsprozess beinahe völlig zum Erliegen kommt. Derart gefangene Ptrion können, bei künstlicher Ernährung, hunderte Jahre überleben. Ein Leben ohne Tod ist für die Ptrion gleichbedeutend mit ewiger Verdammnis.
Kaum erforscht sind die Auswirkungen dieser Art von Gefangenschaft. Man nimmt jedoch an, dass die psychische Belastung bereits nach kurzer Zeit zu schweren psychischen Störungen führt.
Als während eines Krieges zwischen Ptrion und Mendranern eine Gefängnisstation beschädigt wurde, erwachten die Verurteilten, teilweise nach über einhundert Jahren Gefangenschaft, aus ihrer Kältestarre.
Als es den Ptrion nach einer Woche gelang, den Raumsektor zurückzuerobern, war die Station mit Leichen übersäht. Aufzeichnungen lassen vermuten, dass die Gefangenen ihre Mitinsassen bestialisch ermordeten und zerfleischten. Danach gingen die Kämpfe weiter, bis nur noch ein Überlebender übrig geblieben war, der sich vom rohen Fleisch der Leichen ernährte. Ihm gelang es, acht Soldaten zu töten, bevor er selbst erschossen wurde.

Technologie:
Die Ptrion werden allgemein dem [Tech-Standard 2] zugeordnet. Ihre Technologie ist damit nicht so ausgereift, wie die der meisten anderen Hauptrassen der Galaxie. Wissenschaft galt, bis auf wenige Bereiche, lange Zeit als Gotteslästerung. Daher sind die Ptrion auf die Ergebnisse anderer angewiesen.
Durch die eher einfache Technologie sind ihre Fabriken zu großer Massenproduktion von Waffen, Panzern und Schiffen fähig. Da der Tod als erstrebenswert gilt, besitzen die meisten Fahrzeuge keinerlei Sicherungsmaßnahmen wie Schleudersitze, Gurte, starke Panzerung oder Ähnliches.
Selbst Kämpfer können die Ptrion in Fabriken produzieren. Dazu wird eine Fortpflanzungstechnik angewendet und mit Wachstumshormonen verfeinert.
Den Weibchen werden die unbefruchteten Eier entnommen und in speziellen Brutschläuchen gelagert. Durch direkte Injektion mehrere Samen entstehen so pro Ei bis zu 100 eineiige Geschwister.
Durch die Behandlung mit Wachstumshormonen wird die Tragezeit auf wenige Tage gesenkt. Die daraus entstandenen Kinder sind etwa 5 Mal so groß, wie auf natürlichem Weg gezeugte.
Mit weitergehender Verabreichung von Hormonen und intensiven Hypnoschulungen vergehen von der Befruchtung des Eies bis zum fertigen, ausgewachsenem und ausgebildetem Kämpfer weniger als ein Monat Erdzeit.

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